Passt das mit uns?

Insbesondere in der Psychotherapie kommt der Beziehung zwischen Patient*in - Therapeut*in eine fundamentale Rolle zu. Neben der Motivation des Patienten/der Patientin stellt diese den primären Wirkfaktor in der Therapie dar.
"Wieso?" magst Du dich vielleicht nun fragen.
Ich möchte Dir das gerne kurz und knackig erklären.
Es mag vielleicht paradox klingen, wenn ich Dir sage, dass wir genau dort heilen, wo die Verletzung entstanden ist.

Machen wir uns nicht's vor: Die allermeisten Verletzungen werden uns in Beziehung, d.h. durch einen anderen Menschen zugefügt. Das ist traurig, ich weiß. Doch gleichzeitig ist dies auch die vielleicht größte Verbindung, welche wir zu anderen Menschen haben. 
Denn: wir alle werden verletzt. 
Gleichzeitig können wir nur durch Beziehung heilen. Wir sind soziale Wesen mit einem Grundbedürfnis nach Bindung und Zugehörigkeit. In uns wohnt ein tief verankerter Wunsch nach Angenommen-werden, nach Halt und Zuwendung (natürlich gibt es auch dort große individuelle Unterschiede).

Wenn es uns gelingt, uns in einer als sicher wahrgenommenen Beziehung mit unserem Schmerz und unseren Nöten zu zeigen und zuzumuten, ermöglichen wir uns hierdurch etwas, was ich "heilsame Beziehungserfahrung" nenne.
Wir brauchen diese heilsamen Beziehungserfahrungen, um dieses "so kann es also auch sein" erleb- und spürbar zu machen, so dass wir wieder Vertrauen in die Welt aber auch in das eigene Erleben aufbauen können.
Deshalb - aber auch aufgrund vieler weiterer Aspekte- kommt unserer Beziehung in der Therapie eine ganz besondere und tragende Rolle zu. Bei Menschen mit traumatischem Hintergrund trifft dies in besonderem Maße zu.

Meine Bitte daher an Dich: Achte im ersten Kontakt zu mir als auch bei anderen potentiellen Therapeut*innen, auf Dein Wohlgefühl und frage Dich: Kann ich mich diesem Menschen gegenüber potentiell öffnen? Wirkt dieser Mensch auf mich vertrauenswürdig? Fühle ich mich wohl und verstanden im Kontakt?
Sollten Zweifel aufkommen, dann gehe bitte nicht über sie hinweg sondern nimm diese ernst.
Solltest Du ein klares JA zu mir und der gemeinsamen Arbeit wahrnehmen,
 dann freue ich mich!


Auch auf meiner Seite gibt es ein paar Aspekte, welche ich berücksichtigen muss, bevor ich mit Dir eine therapeutische Arbeitsbeziehung eingehen kann. 

Folgende Kriterien schließen eine Zusammenarbeit aus:

  • Fremdmotivation: Beispiel: Ein depressiver Mann wird von seiner Ehefrau zur Behandlung geschickt, sieht selbst jedoch keinen Behandlungsbedarf.
  • Alkohol-/Drogenabhängigkeit: Eine Behandlung kommt nur nach erfolgter Entzugsbehandlung sowie bei entweder bereits beendeter Langzeitentwöhnung oder bei perspektivischer Aufnahme derselbigen, in Frage.
  • Akute Suizidalität: Hier braucht es definitiv zunächst einen geschützteren Rahmen! Bitte vertrauen Dich einer Person in deinem Umfeld an und lasse Dich durch diese zur nächsten psychiatrischen Einrichtung begleiten. 
  • Akute Psychose/Manie: Auch hier braucht es in der Regel zunächst ein psychiatrisches Setting.
  • Fehlender Behandlungsauftrag: Wie bei einer/m Körpermediziner*in auch, muss ich von Dir wissen was Dich zu mir führt, um Dich entsprechend unterstützen zu können.
  • Mangelnde Eigenverantwortung: Ich gebe Hilfe zur Selbsthilfe und unterstütze Dich darin, den Zugang zu Deinen Selbstheilungskräften zu finden. Wenn Du nach einer Heilerin suchst, welche Dir die Verantwortung abnimmt, bin ich für Dich vermutlich nicht die richtige Wegbegleiterin.


Solltest Du dich in dieser Checkliste nicht wiederfinden, freue ich mich über Deine Kontaktaufnahme!